Laden mit Ladekarte: Welche Möglichkeiten gibt es und was sind die Alternativen?

  • 2025-09-17
Ladekarte für E-Auto

 

Mit der Weiterentwicklung der E-Mobilität steigt auch der Bedarf an einer gut ausgebauten öffentlichen Ladeinfrastruktur. Mit einer Ladekarte können Vielfahrer bequem ihr E-Auto unterwegs aufladen. Was für viele Einsteiger jedoch eine große Hürde darstellt, ist die große Vielfalt an Anbietern. Die unterschiedlichen Tarife und Abrechnungssysteme machen die Wahl der richtigen Ladekarte komplex. Dabei stellt sich die Frage, ob Ladekarten eine geeignete Ladelösung für das Laden unterwegs sind und welche Alternativen es für Reisende gibt. Dieser Beitrag beleuchtet die verfügbaren Optionen, damit du die passende Lademethode findest.

 


Was genau ist eine Ladekarte und wie funktioniert sie?

Eine Ladekarte ist eine physische Karte im Kreditkartenformat, die mit einem RFID-Chip ausgestattet ist. Ihr Hauptzweck ist die Identifizierung an der Ladestation und die damit verbundene Authentifizierung des Ladevorgangs. Darüber hinaus ermöglicht sie die Abrechnung der geladenen Strommenge.

Für die Abrechnung selbst gibt es unterschiedliche Methoden, die sich abhängig vom Betreiber der Ladesäule ausgestalten. Im Regelfall werden Ladevorgänge pro Kilowattstunde (kWh) abgerechnet. Einige Betreiber rechnen jedoch pro Minute ab, was sich vor allem beim langsamen Laden teuer gestalten kann. In einigen Fällen nutzen Anbieter auch eine Kombination aus beiden Abrechnungsmethoden.

Als zusätzlicher Kostentreiber kommen eventuelle Blockiergebühren dazu. Diese greifen dann, wenn dein E-Auto nach einer bestimmten Zeit immer noch an der Ladesäule steht. Da die Gebühr pro Minute berechnet wird, kann es hier schnell teuer werden. Der Grund ist, dass die Ladesäulenbetreiber ein zu langes Parken an der Ladestation verhindern wollen. Je nach Anbieter und Tarif ist das nach 60-240 Minuten Standzeit der Fall.

Vor der Anschaffung einer Ladekarte solltest du dich deshalb über die Tarifmodelle der Anbieter informieren. Darüber hinaus solltest du überprüfen, welche Ladesäulen von der gewünschten Ladekarte abgedeckt werden, um bestens auf deine Fahrten vorbereitet zu sein.

 


Diese Ladekarten-Lösungen sind auf dem Markt 

E-Auto-Fahrer, die eine Ladekarte für das Laden unterwegs nutzen wollen, sehen sich mit einem großen Angebot konfrontiert. Dieses unterteilt sich in die folgenden drei Varianten.


Das Roaming-Modell: Eine Karte für alle Fälle 

Ladekarten mit Roaming-Funktion werden von Anbietern ausgegeben, die Verträge mit diversen Ladesäulenbetreibern abgeschlossen haben. Für dich als Verbraucher bedeutet das, dass du im ganzen Netzwerk des Anbieters Zugang zu öffentlichen Ladestationen hast. Viele dieser Netzwerke decken auch das Ausland ab. Dadurch hast du nicht nur Ladekomfort, sondern eine erhöhte Reichweite und musst keine Angst haben, unterwegs auf der Strecke zu bleiben. Beachten musst du allerdings, dass die meisten Anbieter für ihre Ladekarte eine Grundgebühr verlangen. Besonders beim Roaming im Ausland können sich die Tarife abhängig vom Betreiber der Ladesäule unterscheiden und gegebenenfalls teurer ausfallen.

 

Der lokale Ansatz: Günstig, aber begrenzt

Bei einer lokalen Ladekarten-Lösung erhältst du meistens direkt vom Betreiber der Ladesäule eine Ladekarte. Solche Lösungen werden häufig von Stadtwerken angeboten. Durch das lokal begrenzte Laden profitierst du von niedrigeren Tarifen als beim Roaming. Allerdings kannst du nur die Ladesäulen des Betreibers nutzen und bist in deinem Aktionsradius eingeschränkt. Diese Lösung ist nur dann hilfreich, wenn du dein E-Auto nur im Alltag vor Ort nutzt und damit nicht in den Urlaub fährst.

 

Lösungen von Autoherstellern

Mittlerweile werden Ladekarten auch von E-Auto-Herstellern angeboten. Erhältlich sind diese oftmals beim Kauf eines E-Autos. Der Vorteil ist die nahtlose Integration der Ladekarte in das Ökosystem deines Fahrzeugs. Du wirst problemlos mit deinem Kundenkonto verbunden und kannst dir in manchen Fällen die passende Ladestation per Navigation anzeigen lassen. Allerdings sind Autohersteller-Ladekarten auf das Netzwerk des Vertragspartners begrenzt. Dazu musst du dich im Regelfall nach einer neuen Ladekarte umsehen, wenn du auf eine andere Automarke umsteigst.

 


Noch mehr Flexibilität - mit Alternativen zur Ladekarte

Wenn du dich nicht auf eine Ladekarte oder einen bestimmten Anbieter festlegen willst, werden mittlerweile viele, hauptsächlich digitale, Alternativen angeboten. Seit einer Änderung der deutschen Ladesäulenverordnung, die ein “diskriminierungsfreies Laden” vorschreibt, sind Betreiber von Ladesäulen verpflichtet, alternative Lademöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Wir stellen gängige Alternativen vor.


Laden per App: Die digitale Ladekarte

Smartphone-Apps sind die häufigste Alternative zur physischen Ladekarte. Für gewöhnlich hinterlegst du bei der Registrierung deine bevorzugte Bezahlmethode. Die Kosten werden dann nach dem erfolgten Ladevorgang abgebucht. Außerdem ermöglichen dir die meisten Apps eine übersichtliche Auflistung aller vergangenen Ladevorgänge. Neben der bargeldlosen Abwicklung und der Kostenkontrolle punkten die Apps auch mit weiteren hilfreichen Funktionen, z.B. mit der Navigation zu passenden Ladesäulen.

 

Spontanladen mit der Kreditkarte

Auch ohne Vertrag mit dem Ladesäulenbetreiber kannst du mittlerweile insbesondere an Schnellladestationen entlang von Autobahnen dein E-Auto spontan laden. Dazu haben viele Betreiber in den letzten Jahren ihre Ladestationen mit Kreditkartenterminals ausgestattet. Diese Möglichkeit bietet dir maximale Flexibilität, da du nicht an ein bestimmtes Ladenetzwerk gebunden bist. Bezahlen kannst du direkt an der Ladesäule per Kreditkarte oder QR-Code. Allerdings können spontane Ladevorgänge sehr teuer ausfallen, da die niedrigeren vertraglichen Tarife für Ladekarten wegfallen. Daher eignet sich diese Lademöglichkeit hauptsächlich für Notfälle.


Plug & Charge: Die zukunftsfähige Ladealternative

Die bequemste Alternative zur Ladekarte ist die Plug & Charge-Funktion. Mittlerweile unterstützen die Ladesäulen zahlreicher Betreiber diese Variante des Ladens. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist, dass dein E-Auto diesen Lademodus unterstützt. Für den Start des Ladevorgangs brauchst du weder eine Ladekarte noch eine App. Du verbindest einfach dein E-Auto mit der Ladestation und startest damit den Ladevorgang. Auch die Abrechnung funktioniert dabei automatisch. Die Technologie verspricht eine radikale Vereinfachung des Ladevorgangs.

 


Die richtige Ladelösung finden: Was sollten E-Auto-Fahrer beachten?

Die Wahl der richtigen Lademethode hängt von deinem Fahrverhalten ab. Wenn du Vielfahrer bist und mit dem E-Auto weite Strecken fährst, solltest du eine Ladekarte mit Roaming in Betracht ziehen. Wenn du dagegen nur gelegentlich unterwegs lädst, kannst du alternative Lademethoden wie Plug & Charge oder Spontanladen nutzen, solltest dabei aber die Kosten im Auge behalten. Als markentreuer E-Auto-Fahrer bist du am besten mit der Nutzung der Hersteller-Apps beraten.

Unser Tipp: Wenn du noch unschlüssig bist, welche Ladekarte zu dir passt, empfiehlt sich immer ein Ladekarten-Vergleich. Dort kannst du die Tarife der einzelnen Anbieter überprüfen. Zusätzlich kannst du Filterfunktionen nutzen, um den passenden Anbieter für deine Bedürfnisse zu finden.

 


Fazit: Das Laden unterwegs wird vielfältiger

Die Ladekarte bleibt eine bewährte Lösung für komfortables Laden unterwegs. Die steigende Beliebtheit alternativer Möglichkeiten, wie Apps und die Entwicklung neuer Technologien wie Plug & Charge, zeigen jedoch, dass eine klare Diversifikation des Ladens unterwegs stattfindet. Das führt zu einer erhöhten Benutzerfreundlichkeit an öffentlichen Ladesäulen und einem entspannteren Ladeerlebnis bei Reisen. Die Zukunft des Ladens ist somit nicht mehr nur eine Frage nach der richtigen Ladekarte, sondern auch der nahtlosen Integration und des höchsten Komforts. Die gute Nachricht ist: Für viele Situationen werden bereits heute einfache Lösungen angeboten.