Aus für THG Prämie statt für Verbrenner?

  • 2023-03-25
  • THG Quote Allgemein



+++ BUND fordert Abschaffung der THG-Prämien. Aber welche Gründe gibt es und welche Folgen hätte ein solcher Schritt tatsächlich? +++


BUND im Widerstand gegen THG Prämien – Was ist die Motivation dahinter?

Der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND) verlangt kürzlich die Eliminierung der Treibhausgasquote (THG-Quote) für Elektroautos und behauptet, dass sie der Mobilitätsrevolution abträglich sei. Lucas Schäfer, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg, moniert vorrangig die Idee, dass die Emissionszertifikate für durch Elektroautos eingespartes CO₂ verkauft werden können und dadurch im Wesentlichen der Mineralölbranche zugutekommen. Er warnt, dass diese somit ihr Geschäft mit fossilen Brennstoffen noch lange fortsetzen könnten.


Obgleich man sich fragen muss, ob solche Äußerungen wirklich begründet und zukunftsweisend sind. Hat Lucas Schäfer die Strategie und den Mechanismus hinter der THG Quote tatsächlich begriffen oder beabsichtigt er lediglich, mit reißerischen Bemerkungen Aufsehen zu erregen? Die THG-Prämie ist in Wirklichkeit ein bedeutendes Hilfsmittel zur Förderung der Elektromobilität und vermag einen beachtlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.



BUND enttarnt – Umweltverbände widerlegen

Gemäß einer gemeinsamen Erklärung des Deutschen Naturschutzrings, des WWF Deutschland, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Deutschen Umwelthilfe, von Robin Wood und Greenpeace Deutschland zum Gesetzesentwurf zur Weiterentwicklung der THG-Quote bietet die Elektromobilität eine umweltfreundliche und effiziente Alternative zum Verbrennungsmotor. Das Fördermittel THG Prämie wird daher ausdrücklich unterstützt.


Zitat: „Wir begrüßen es, dass die vorliegenden Entwürfe den Fokus auf den Aufbau der Elektromobilität legen, indem die Anrechnung von erneuerbarem Strom für den Straßenverkehr verbessert und der Ausbau der Ladeinfrastruktur angereizt wird.“


Die THG-Prämie verfolgt das Ziel, die Elektromobilität zu unterstützen und somit den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern. Das bedeutet, dass Nutzer von Elektromobilität dafür belohnt werden, dass sie weniger Treibhausgase emittieren als bei der Nutzung konventioneller Fahrzeuge.


Eine zusätzliche Stellungnahme zur THG-Quote stammt vom Naturschutzbund Deutschland e.V. In ihrer Erklärung betonen sie die Bedeutsamkeit einer Treibhausgasminderungsquote, um die Dekarbonisierung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II im Verkehrssektor zu erreichen. Der Naturschutzbund betrachtet die Direktnutzung von Strom durch Elektrofahrzeuge als optimale Verwendung erneuerbarer Energien im Verkehrsbereich und fordert eine verstärkte Förderung dieser Technologie.


Zitat: „Wir halten es für den richtigen Ansatz, am bewährten Ansatz einer Treibhausgasminderungs-Quote festzuhalten, um die Dekarbonisierungsvorgaben der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II im Verkehrsbereich umzusetzen.



Diese Unterstützung ist essenziell, um die Elektromobilität voranzubringen und somit den Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energieträger zu beschleunigen. Denn es ist nicht allein die Elektromobilität, die zur Erreichung der Klimaziele beiträgt, sondern auch die Reduzierung des Energieverbrauchs und der Umstieg auf erneuerbare Energien im Verkehrssektor. Die THG-Prämie kann dabei helfen, den Markt für Elektrofahrzeuge attraktiver zu gestalten und somit die Nachfrage zu steigern.

Das Argument von Lucas Schäfer, dass vornehmlich Privatpersonen und Firmen von der THG Prämie profitieren, ist unqualifiziert und haltlos. Insbesondere der öffentliche Personennah- und Fernverkehr profitiert von dem Subventionsmechanismus. So kann beispielsweise mit einem Elektrobus eine Prämie von bis zu 15.000 EUR jährlich verdient werden.



Kritik an der THG Prämie unbegründet

Die Behauptung, dass die THG-Prämie größtenteils der Mineralölwirtschaft zugutekommt und ihr Geschäft mit fossilen Energien weitergeführt werden kann, ist hingegen unzutreffend. Die THG-Prämie ist eine effektive Maßnahme, die in aller Regel dazu dient, den Einsatz von Elektrofahrzeugen im Individualverkehr sowie im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr zu fördern und somit den Anteil an Fahrzeugen mit mineralölgetriebenem Verbrennungsmotor zu verringern. Sie ist somit ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Mobilitätswende und zur Erreichung der Klimaziele.




Fazit

Die Forderung des BUND nach Abschaffung der THG-Prämie ist somit kurzsichtig und nicht zielführend. Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns auf den Übergang zur Elektromobilität konzentrieren und dabei alle verfügbaren Anreize nutzen, um den Wandel zu beschleunigen. Die THG-Prämie ist ein wichtiger Bestandteil dieser Anreize und sollte in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Daher sollten wir uns auf die Weiterentwicklung und Optimierung dieser Fördermaßnahme konzentrieren, um die Elektromobilität weiter voranzutreiben und somit einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.




Quellen:

https://www.bund-hamburg.de/service/presse/detail/news/elektromobilitaets-konferenz-in-hamburg-bund-fordert-abschaffung-der-thg-praemie-und-schluss-mit-kostenlosen-parkplaetzen-fuer-e-autos-und-plug-in-hybride/

Gemeinsame Stellungnahme des Deutschen Naturschutzrings, des WWF Deutschland, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, des Verkehrsclubs Deutschland, der Deutschen Umwelthilfe sowie von Robin Wood und Greenpeace Deutschland. (Webseite, zuletzt aufgerufen am 28.03.2023)

Stellungnahme zum Entwurf des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote und Verordnung zur Festlegung weiterer Bestimmungen zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote (Webseite, zuletzt aufgerufen am 28.03.2023)